← Besuche den vollständigen Blog: mycelium-materials.mundoesfera.com/de

Myzel-basierte Baumaterialien

Stell dir vor, du könntest eine Mauer errichten, die nicht nur Schutz bietet, sondern sich auch wie ein lebendiger Partner bei dir fühlt, fast so, als hätte das Haus eine innere Seele, die atmet. Myzel-basierte Baumaterialien sind genau das: lebende, atmende Strukturen, gebildet aus den unterirdischen Fäden des Pilznetzes. Diese pilzlichen Fäden sind wie winzige Kabel, dieKlänge der Natur in sich tragen, ohne je eine Rhythmuspause einzulegen, eine Art bioelektrisches Stromnetz, das auf überraschende Weise die Stabilität mit Vitalität verbindet.

Man stelle sich vor, wie das Myzel wächst, nicht nur nach oben in die Höhe, sondern auch seitlich wie eine wilde Weinranke, die beim Kontakt mit ihrem Bauwerk gleichzeitig nährt und stärkt. Diese lebenden Wände, die sich anpassen können, wie eine geliebte Katze, die ihre Position zwischen den Möbeln findet, könnten in der Zukunft Wärme und Feuchtigkeit regulieren, ohne auf elektronische Sensoren oder komplizierte Heizsysteme zurückzugreifen. Es ist, als ob die Pilzstruktur eine Art thermische Pufferzelle ist, ähnlich einem organischen Kühlschrank, nur ohne Stromanschluss – einfach durch das natürliche Wachstum selbst.

In einem Anwendungsfall trifft man auf sogenannte myzelbasierte Isolierungen, die wie riesige, fußballgroße Flecken in einer alten Burg sitzen, nur dass sie nicht verfallen, sondern aufblühen. Sie agieren wie lebendige Schwämme, die Feuchtigkeit aufsaugen oder abgeben, je nachdem, was die Atmosphäre verlangt. Das ist vergleichbar mit einem atmenden Lunge, die ständig den Luftdruck in einem Raum ausgleicht und dabei den Energieverbrauch um das Vielfache reduziert. Bei einem Brand hingegen, so kurios es klingt, könnte das Myzel sogar eine Brandschutzfunktion übernehmen, da bestimmte Pilzarten cellulasehaltige Substanzen produzieren, die Flammpartien innerhalb kurzer Zeit ersticken, noch bevor sie sich explosionsartig ausbreiten können.

Ungewöhnlich, aber wesentlich für Fachleute: Man kann sich vorstellen, dass diese Materialien wie „lebende Baumaterialfabriken“ sind, die in der Lage sind, ihre eigenen Bestandteile zu regenerieren. Bröckelt eine Wand durch die Jahre, wächst neu nach – ähnlich wie ein Baum, der seine Äste erneuert, während er gleichzeitig in der Erde verankert bleibt. Es ist, als ob man einen Baukasten aus lebenden Organismen hätte, der nicht nur repariert, sondern ständig optimiert. Ein Beispiel ist die Verwendung von Myzel in Verbindung mit landwirtschaftlichen Reststoffen, die Polstermaterial und Wandpaneele bildet, die gleichzeitig als biologische Filter fungieren, Schadstoffe absorbieren und Sauerstoff produzieren.

Doch warum sollte die Zukunft ausschließlich in einem sterilen Baumaterial liegen, wenn sie lebendiger sein könnte? Diese myzelbasierten Baustoffe sind wie die improvisierten Choreografien von Bio-Artisten, die ständig mit ihrer Umgebung tanzen. Sie reagieren auf Umweltbedingungen, passen sich an, wie ein Chamäleon auf einer bunten Glasscheibe. Die Schräge dabei: Sie sind kein bloß passiver Werkstoff, sondern aktive Mitspieler im Bauprozess. Forscher entwickeln bereits PilzbasierteBidule, die in der Lage sind, ihre Form zu verändern, komplette Strukturen in verschiedene Formen zu „erwachsen“ – wie eine organische Skulptur, die nie fertig ist, sondern immer im Wandel bleibt.

Wem dieser Gedanke am Anfang noch wie Science-Fiction schien, der sollte wissen, dass die ersten Pilotprojekte in nachhaltigen Gebäuden wachsend sind, wie Pilze nach einem Regen. Es heißt, dass diese lebenden Materialien das Potenzial haben, die Beschaffenheit unserer Städte nachhaltig zu verändern, den urbanen Dschungel in ein lebendes Ökosystem zu verwandeln. Sie sind wie die wilden, ungezähmten Kreaturen der Zukunft, die nicht bloß konsumieren, sondern mit der Natur symbiotisch koexistieren. Sicher ist: Ein Haus, das wächst, atmet und auf Umweltveränderungen reagiert – das ist kein Science-Fiction, sondern eine Möglichkeit, die sich gerade formt, während wir hier sprechen, pulsiert und wachsen lassen.